Indoorspielplätze sind für Kinder eine wunderbare Möglichkeit sich so richtig auszutoben. Besonders an Schlechtwetter-Tagen. Doch Vorsicht! Nicht jeder Indoorspielplatz ist so sicher wie er sein sollte. Deshalb ist es ratsam, vorab einen eigenen Indoorspielplatz–Sicherheitscheck zu machen, bevor die Kleinen lostoben. So erkennt ihr einen sicheren Indoorspielplatz.
1) Sauberkeit vor Ort: Der Indoorspielplatz ist sauber und aufgeräumt
Achtet am besten schon beim Betreten des Indoorspielplatzes darauf, welchen Eindruck dieser auf euch macht. Wirkt der Indoorspielplatz freundlich, sauber und aufgeräumt oder eher chaotisch und ungepflegt? Letzteres verheißt nichts Gutes. Denn ein top Indoorspielplatz sollte gepflegt und sauber sein. Das gilt für den Bistro-Bereich genauso wie für die Spielflächen, die Spielgeräte und selbstverständlich auch für die Sanitär-Anlagen.
Außerdem sollten Spielzeuge nicht kreuz und quer im Indoorspielplatz herumliegen – Stolpergefahr! Und wichtig ist auch, dass die Flucht- und Rettungswege in einem Indoorspielplatz gut erkennbar markiert und nicht von Spielzeug, Kisten oder ähnlichen Gegenständen blockiert sind.
2) Präsentes Personal: Das Personal ist aufmerksam, freundlich und geschult
Schaut euch um: Gibt es ausreichend Personal, das ansprechbar ist und freundlich auf eure Fragen reagiert? Achten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Indoorspielplatzes darauf, dass die vorgeschriebenen Sicherheitsregeln eingehalten werden, wie beispielsweise Altersbeschränkungen oder maximale Nutzerzahlen an bestimmten Spielgeräten? Nur geschultes Personal verfügt über ein entsprechendes Sicherheitsbewusstsein und kann Gefahrensituationen rechtzeitig erkennen bzw. abstellen.
Wusstet ihr eigentlich, dass am Trampolin das Verletzungsrisiko am größten ist? Nicht, weil das Spielgerät an sich unsicher ist, sondern weil Situationen oft falsch eingeschätzt werden, auch von Eltern. Springt beispielsweise ein Kind alleine auf dem Trampolin, kontrolliert es seine Bewegungen. Kommt ein Erwachsener dazu, ist das Kind plötzlich durch die unterschiedlichen Körpergewichte und Kräfte seiner eigenen Bewegungen nicht mehr mächtig. Und so kann es passieren, dass es irgendwo hin katapultiert wird und sich verletzt. Daher am besten immer einzeln hüpfen!
3) Zustand der Spielgeräte: Die Spielgeräte sind gepflegt und nicht defekt
Nehmt auch die einzelnen Spielbereiche im Indoorspielplatz genau unter die Lupe. Entdeckt ihr defekte Spielgeräte, zerschlissene Fallschutzmatten, fehlende Schaumstoff-Ummantelungen, herabhängende Kabel, frei zugängliche Steckdosen, abgewetzte Materialien, löchrige Sprungnetze bei Trampolinen, zu geringe Abstände zwischen den einzelnen Spielgeräten, etc. … dann ist Vorsicht geboten! Denn diese Dinge können ein Indiz dafür sein, dass in diesem Indoorspielplatz auf Kosten der Sicherheit und Qualität gespart wird. Macht sicherheitshalber einen Rundgang über den Indoorspielplatz, bevor eure Kinder loslegen! Und weist das Personal auf eure Bedenken hin, wenn ihr Mängel entdeckt.
So hängen Zustand und Sicherheit des Indoorspielplatzes sehr stark vom Betreiber selbst ab und „Schwarze Schafe“ gibt es leider überall.
Werden denn die Spielgeräte in einem Indoorspielplatz nicht regelmäßig auf ihre Sicherheit überprüft? Die Antwort lautet: JEIN! Grundsätzlich muss ein Indoorspielplatz-Betreiber zwar dafür sorgen, dass seine Spielgeräte sicher sind. Damit nicht im Falle eines Unfalls ggf. Schadensersatzforderungen geltend gemacht werden können. Schon deshalb hat ein Betreiber eigentlich ein Grundinteresse daran, seine Spielgeräte regelmäßig zu prüfen und Mängel zu beheben. Es gibt jedoch keine Behörde oder andere staatliche Instanz, die kontrolliert, ob diese Sicherheitskontrollen tatsächlich regelmäßig durchgeführt werden. Nur vor Neueröffnung eines Indoorspielplatzes prüft das Bauamt vor Ort Brandschutz und Fluchtwege. Und externe Sachverständige prüfen die Spielgeräte und deren ordnungsgemäße Aufstellung. Das war’s. So hängen Zustand und Sicherheit des Indoorspielplatzes sehr stark vom Betreiber selbst ab und „Schwarze Schafe“ gibt es leider überall.
4) Sichtbare Sicherheit: Der Indoorspielplatz kann ein Prüfzertifikat vorweisen
Auch wenn es kein verbindliches TÜV-Siegel für die Sicherheit von Indoorspielplätzen gibt. Etwas sicherer könnt ihr euch sein, wenn ihr Indoorspielplätze wählt, die das Prüfzertifikat vom Verband der Hallen- und Indoorspielplätze (VDH) besitzen.
Im VDH sind etwa ein Drittel aller Indoorspielplatz-Betreiber als Mitglieder organisiert und dieses Prüfzertifikat besagt, dass sich dieser Indoorspielplatz freiwillig dazu verpflichtet hat, seine Anlage und alle Geräte einmal jährlich von einem externen Sachverständigen (z. B. TÜV, Dekra) überprüfen zu lassen und auftretende Mängel anschließend zu beseitigen. Schaut also auf der Webseite oder im Eingangsbereich des jeweiligen Indoorspielplatzes nach, ob dieser über ein solches Prüfzertifikat verfügt. So habt ihr zusätzlich etwas mehr Gewissheit.
Ihr seht also, Wachsamkeit ist geboten und ein Sicherheitscheck vorab hilft, damit eure Kinder sicher spielen können. Mindestens genauso wichtig, um Unfälle im Indoorspielplatz zu vermeiden, ist aber auch, dass ihr selbst auf die Einhaltung der Vorschriften achtet. Folgt den Sicherheitsanweisungen des Personals und habt eure Kinder stets im Blick – ihr habt die Aufsichtspflicht. Dann wird euer Ausflug zum Indoorspielplatz sicherlich ein Spaß für die ganze Familie. Welche Erfahrungen habt ihr bisher im Indoorspielplatz gemacht? Schreibt es gerne in die Kommentare.
Titel-Foto: Sehr beliebt bei Kleinkindern ist das Bällebad. @Krümelland Indoor Spielwelt in Dietersheim/spielplatztreff.de
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