Im Laufe der Spielplatz-Eltern-Zeit lernt man so einige Spielplätze in Deutschland kennen. Aber wie sehen eigentlich Spielplätze in anderen Teilen der Welt aus? Antje ist mit ihrer Familie auf Weltreise und lädt euch auf ihrem Instagram-Profil playgrounds.around.the.world dazu ein, einen spannenden Blick über den Spielplatz-Tellerrand zu werfen. Kommt mit!

Einmal um die Welt

Nellie, Antje, Ben und James (v.l.n.r.)
im Serokasan National Park, Korea, März 2017.
Foto: privat

Antje lebt mit ihrem Mann James, er ist gebürtiger Amerikaner, seit sechs Jahren in Florida. Das Reisen ist ihre große Leidenschaft. 2009 lernen sich beide auf einer Reise in Neuseeland kennen und touren während ihrer Flitterwochen 2011 drei Monate mit dem Rucksack durch Südostasien.

Im September 2017 verkaufen sie ihre Firma, vermieten ihr Haus und erfüllen sich ihren Traum von einer gemeinsamen Weltreise.

Mit ihren beiden Kindern Nellie und Ben – bei Abreise noch nicht ganz vier und zwei Jahre alt – ziehen sie los und machen in den verschiedensten Teilen dieser Erde mal länger und mal kürzer Station: Hawaii, Neuseeland, Australien, Südsee, Südkorea, Japan, Taiwan, Hongkong und die Türkei.

Japaner sind wahnsinnig höflich

Überall besucht die Familie Spielplätze. Denn diese sind nicht nur eine wunderbare Beschäftigungsmöglichkeit für ihre Kinder, sondern bieten auch eine gute Gelegenheit, fernab vom Touristenrummel mit den Einheimischen in Kontakt zu kommen und mehr über die Menschen zu erfahren. Japaner beispielsweise sind wahnsinnig höflich, erzählt mir Antje: „Unsere Kinder wurden wegen ihrer blonden Haare zwar viel fotografiert und freundlich angelächelt, aber die japanischen Kinder und deren Eltern waren insgesamt sehr zurückhaltend. Der erste Schritt ging häufig von unseren Kindern aus.“

Spielplatz mit Bücherschrank im botanischen Garten in Kyoto, Japan (l.), Spielplatz mit Shintō-Schrein (traditionelle Gebetsstätte) im Hintergrund. Fotos: playgrounds.of.the.world

Und die haben gelernt, die Gelegenheit beim Schopfe zu packen. Sind sie anfangs noch etwas zögerlich, wissen sie inzwischen, es ist gut sofort auf die Kinder zuzugehen, mit denen sie spielen wollen. Denn morgen könnten sie schon wieder auf einem anderen Spielplatz unterwegs sein. Die Verständigung klappt dabei wunderbar. Antjes Kinder wachsen zweisprachig auf und wo kein Englisch gesprochen wird, behelfen sie sich mit Händen und Füßen. Die Familie reist mit sehr wenig Gepäck und so sind die Kinder darauf angewiesen, dass andere mit ihnen ihr Sandspielzeug teilen. „Eigentlich ein guter Türöffner und außerdem haben meine Kinder auf diese Weise gelernt, ihrerseits zu teilen, wenn wenig da ist.“, freut sich Antje.

Botschaft in Bildern

Und warum nun playgrounds.around.the.world auf Facebook und auf Instagram?
„Wir haben im Laufe der Zeit viele Spielplätze besucht. Es war spannend zu sehen, wie unterschiedlich diese sind. Mein Eindruck ist, dass gerade in den Großstädten überall auf der Welt fantasievoll mit dem Thema ‚Spielen’ umgegangen wird und dass sich hier die Leute viele Gedanken machen, was Kinder für eine gelungene Spielumgebung benötigen. Das möchte ich mit meinen Bildern zeigen. Und da wir als Eltern sowieso viel Zeit auf Spielplätzen verbringen, während unsere Kinder spielen, dachte ich, probiere ich es einfach mal aus mit social media. Es macht mir riesigen Spaß und ich freue mich über das positive Feedback.“ 

Giraffenschaukel in Fitzroy Gardens und Spielplatz in Torquay Beach in Melbourne mit spirituellen Tieren Australiens. Fotos: playgrounds.around.the.world

Die Neuseeländer trauen ihren Kindern sehr viel mehr zu und diese Naturverbundenheit und Freiheit spiegelt sich in den dortigen Spielplätzen wider.

Besonders die Spielplätze Neuseeland haben die Traveller in guter Erinnerung. Hier sind die Menschen sehr viel offener und freier, erzählt Antje. „Die Neuseeländer trauen ihren Kindern sehr viel mehr zu und die Kinder laufen oft barfuß herum. Diese Naturverbundenheit und Freiheit spiegelt sich in den dortigen Spielplätzen wider. Da geht es oft hoch hinaus und ein gewisses Risiko gehört einfach mit zum Spiel.“

Ein großer Unterschied zu den Spielplätzen in Antjes Wahlheimat Florida. In Amerika steht der Sicherheitsaspekt im Fokus, Risiko wird weitestgehend vermieden, auch deshalb, weil die Angst vor rechtlichen Klagen groß ist, sollte den Kindern beim Spielen etwas passieren.

Lieblingsspielplatz

Wo es ihnen am besten gefallen hat, frage ich Antje. Ganz klar. Einer ihrer Lieblingsspielplätze ist der Margaret Mahy Spielplatz in Christchurch in Neuseeland. Eine gigantische Spielwelt, die erst 2015 eröffnet wurde und wirklich keine Wünsche offen lässt.

Der Margaret Mahl Spielplatz in Christchurch (Neuseeland) ist einfach gigantisch. Fotos: playgrounds.around.the.world

2011 zerstörte ein Erdbeben große Teile in Christchurch, knapp 200 Menschen sterben damals. Als Teil des Wiederaufbauprogramms wird seitens der Regierung die Erbauung eines „stadtweiten Familienspielplatzes“ beschlossen und 2015 umgesetzt. Schaut euch das Video an. Ihr werdet begeistert sein und verstehen, warum Antjes Familie gerne an diese beeindruckende Spiellandschaft zurückdenkt.

Babypause in Deutschland

Mitte August 2018 kommt Jax, Kind Nummer drei, gesund und munter in Deutschland auf die Welt. Dafür hat die Familie extra eine dreimonatige Babypause in Deutschland eingelegt. Gerade die Kinder genießen es, Oma, Opa, Tanten, Onkel, Cousins und Cousinen mal etwas länger um sich zu haben und Zeit mit ihnen zu verbringen.

Trotzdem hält es die selbst ernannten Spielplatz-Enthusiasten nicht lange an einem Ort. Sie unternehmen Kurzreisen in Deutschland und Europa und posten auch davon Spielplatz-Bilder im Netz: wie diese Palmen-Landschaft in Hamburg oder diesen besonderen Wasserspielplatz in Amsterdam auf einem Boot. Für eine Abkühlung können die Besucher einfach vom Spielplatz aus direkt ins Wasser springen.

Palmen-Spielplatz in Hamburg / Boot-Spielplatz in Amsterdam. Fotos: playgrounds.around.the.world

Weiter geht’s zu fünft

Seit November ist Antjes Familie wieder unterwegs – nun zu fünft. Das neue Weltreise-Abenteuer führt sie zuerst nach Italien und Griechenland und im neuen Jahr geht es weiter nach Südamerika. Eine große Portion Neugierde auf andere Kulturen und der Wunsch, ihren Kindern das mitzugeben, was sie selbst in ihren Elternhäusern erfahren haben, nämlich weltoffen zu sein und ein Verständnis für andere Denk- und Herangehensweisen zu entwickeln, werden Antje und James wieder begleiten.

Wir wünschen dieser sympathischen Reise-Familie eine wunderbare letzte Etappe, bevor es im April nächsten Jahres endgültig heißt: Tschüss Weltreise! Welcome back Florida! Bis dahin freuen wir uns an ihren wunderbaren Spielplatz-Bildern zum Staunen, Genießen und Schmunzeln. Kommt mit und folgt Antje via playgrounds.around.the.world auf Instagram oder Facebook.

Vielen Dank, liebe Antje, für deine Geschichte und die abwechslungsreichen Einblicke in die bunte Spielplatz-Welt rund um den Globus.