Seit mehreren Wochen sind Kindertagestätten, Kindertagespflegestellen, Schulen, Spielplätze und Sportanlagen geschlossen. Wie lange das noch so bleiben wird – bisher nicht absehbar. Für Familien ist diese Zeit eine große Belastungsprobe, denn Kinder und Eltern sind rund um die Uhr zusammen – häufig noch dazu auf sehr engem Raum. Um hier vorzubeugen, bietet der Aktivspielplatz in Kaltenmoor in Lüneburg nun Spielzeiten für Familien an. Eine tolle Idee!
Ausgedacht hat sich das der Fachbereich Familie und Bildung der Hansestadt Lüneburg. „Die Tage sind nicht mehr strukturiert, es fehlt an Rückzugsmöglichkeiten und die Ideen für Spiel- und Beschäftigungsmöglichkeiten erschöpfen sich irgendwann“, sagt Lüneburgs Bildungs- und Sozialdezernentin Pia Steinrücke. „Da kann es schnell zu Stress und Eskalationen in den Familien kommen.“
Einzeln buchbare Zeitfenster
Daher wird der Aktivspielplatz Kaltenmoor in den nächsten zwei Wochen an Werktagen jeweils von 10 bis 18 Uhr geöffnet sein. Zu fest vereinbarten Spielzeiten können Familien jeweils einzeln den Spielplatz eineinhalb Stunden lang für sich nutzen. Während dieser Zeit ist eine Mitarbeiterin des Aktivspielplatzes vor Ort, um die Spielzeiten zu koordinieren und auf die Umsetzung der geltenden Hygienestandards zu achten. Interessierte Familien können sich für eine Spielzeit anmelden unter der Telefonnummer: 04131-309-4004.
Achtung: Die Idee der Hansestadt kam so gut an, dass die Spielzeit-Termine alle schon ausgebucht und die Wartelisten gefüllt sind!
Familien ohne Garten
Das Angebot richtet sich vor allem an Familien, die keinen Zugang zu einem Garten und zu Spielmöglichkeiten im Freien haben. „Denn diese Kinder trifft die Schließung der öffentlichen Spielplätze besonders hart“, so Steinrücke. Kindesschutz beginne damit, Kindern ausreichend Raum Spiel- und Bewegungsangebote zu ermöglichen. „Wir wollen, dass auch die Familien in Lüneburg entlastet werden, die nicht über einen Garten verfügen und beengt zusammenleben. Der Aktivspielplatz als Gartenersatz in diesen Zeiten häuslicher Isolation ist wie kaum ein anderer Ort geeignet, das Recht auf Spielen und Bewegung auszuleben“, betont Steinrücke. Das freie Spiel draußen in der Natur stärke zudem das Immunsystem der Kinder und helfe dabei, gesund zu bleiben.
Beratung und Unterstützung
Während der Spielzeiten werden neben der Mitarbeiterin des Aktivspielplatzes auch ein Mitarbeiter oder eine Mitarbeiterin des Allgemeinen Sozialen Dienstes oder der Hilfen zur Erziehung vor Ort sein, damit die Familien sich mit ihren Fragen und Sorgen an die ihnen bekannten und vertrauten SozialpädagInnen wenden können. „Es ist uns ein großes Anliegen, die Kinder und Familien trotz aller isolierenden Maßnahmen nicht aus dem Blick zu verlieren und ihnen auch weiterhin mit Beratungs- und Unterstützungsangeboten zur Seite stehen zu können“, erklärt Steinrücke.
Eine wunderbare Idee! Es wäre schön, wenn weitere Aktiv- und Abenteuerspielplätzen in ganz Deutschland nachziehen würden, um noch mehr Familien zu entlasten und ihnen gemeinsame, unbeschwerte Spielmomente zu ermöglichen.
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