Seit kurzem mischt auch Dormagen auf Spielplatztreff mit und präsentiert dort unter einem eigenen Account die öffentlichen Spielplätze der Stadt. Eingetütet hat das Klaus Güdelhöfer, Leiter des städtischen Kinder- und Jugendbüros. Er weiß genau, wie und was junge Familien im Internet suchen und empfindet den Dialog mit Spielplatz-Nutzern nicht als Bedrohung, sondern als Chance, hat er uns erzählt.
Herr Güdelhöfer, Sie sind die Kooperation mit Spielplatztreff beherzt angegangen und haben relativ kurzentschlossen JA gesagt. Legen Sie immer so ein Tempo vor?
Klaus Güdelhöfer: Wenn alles passt, dann schon. Ich war sofort begeistert, als ich mir die Seite Spielplatztreff.de angeschaut habe. Sie erfüllt auf ansprechende Weise genau die Anforderungen, die ich mit einer guten und modernen Serviceleistung für „meine“ Zielgruppe verbinde. Deshalb war mir schnell klar, diese Möglichkeit werde ich nutzen und die Spielplätze in Dormagen dort eintragen.
Gehört ein moderner Spielplatz-Infoservice im Internet mit zu Ihrer Spielplatz-Arbeit?
Unbedingt, denn das Internet, und damit auch der mobile Internetzugang hat für junge Menschen enorme Bedeutung. Wenn es darum geht, zu kommunizieren, sich zu informieren oder sich zu orientieren ist das Internet unschlagbar. Dementsprechend ist es, meiner Meinung nach, die dringende Pflicht von Städten und Gemeinden, möglichst viele allgemein interessante Informationen im Internet bereitzustellen und anzubieten.
Wenn es dann noch eine Interaktionsmöglichkeit gibt, durch die das Rathaus im Dialog mit den Bürgern bleibt, so wie es bei Spielplatztreff der Fall ist, entspricht das genau meinen Anforderungen an eine gute und bürgernahe Informationsstrategie, die meine Begeisterung weckt. Die Spielplatz-Informationen sind übrigens auch in Form einer kostenlosen Spielplatztreff App abrufbar.
Sie selbst nutzen Smartphone, Apps und die sozialen Netzwerke. Hilft Ihnen das, sich besser als andere vorzustellen, wie Spielplatz-Informationen heute auch für Eltern aufbereitet sein sollten?
Das will ich nicht ausschließen. Andererseits muss man sich doch nur im Stadtbild umsehen. Wer mit Jugendlichen und jungen Familien zu tun hat, der weiß doch auch, wie sich die Dinge verändert haben und weiter verändern.
Mein Handy sagt mir den schnellsten Weg von A nach B, wo der nächste Arzt ist, die preiswerteste Tankstelle, Sehenswürdigkeiten, übersetzt in sämtliche Sprachen und bildet meine Umgebung insgesamt vollständig und aktuell ab. Da muss es mir als Stadt doch ein Anliegen sein, die eigenen Anlagen und Einrichtungen ansprechend zu präsentieren, oder?
Hatten Sie denn vorher schon Erfahrungen in Dormagen mit ähnlichen Service-Angeboten im Netz?
Ja, in Dormagen gab es bereits einen interaktiven digitalen Kinderstadtplan, der leider nach einem Wechsel des Betriebssystems nicht länger online bleiben konnte. Wir haben also bereits gute Erfahrungen in dem Bereich gemacht und suchten nach einer anderen Möglichkeit im Netz, um die Spielplätze und andere Treffpunkte zu zeigen. Spielplatztreff.de ersetzt nun unseren früheren „Kidsplan“ in weiten Bereichen. Damit schließen wir eine Servicelücke für unsere Bürger und für Menschen, die fremd sind in unserer Stadt. Auch von unserer städtischen Spielplatz-Seite aus gelangen die Nutzer auf die Informationen von Spielplatztreff.
Im weiteren Verlauf gab es den netten und zuvorkommenden Kontakt zu Ihnen, der Vertrauen geschaffen hat und schließlich kann ich eine gut gemachte Seite kostenlos nutzen.
Danke für die Blumen… 🙂
Sie tragen die 80 öffentlichen Spielplätze nach und nach ein. Wie gelingt Ihnen das? Sie haben sicherlich schon genug Arbeit auf Ihrem Schreibtisch.
Das stimmt, ich kann über Arbeitsmangel nicht klagen. Andererseits beschäftige ich mich nun schon seit über 30 Jahren mit der Entwicklung und Planung unserer Spielplätze, Schulhöfe und anderer Flächen. Alle Informationen, die ich für die Darstellung brauche, habe ich präsent, entweder im Kopf, in den Bestandsblättern oder in Planunterlagen. In einer Stadt von unserer Größe hat man da noch einen Überblick.
Um aktuelle und einigermaßen aussagekräftige Fotos von allen Plätzen zu bekommen, konnte ich eine frühere Praktikantin engagieren. Janine hatte Lust als Studentin in der vorlesungsfreien Zeit die Plätze abzufahren. Sie hat das prima gemacht. Abends musste ich nur noch kurz die neu eingegebenen Datensätze ergänzen.
Sie stehen nun über unsere Plattform in direktem Austausch mit den Spielplatz-Nutzern. Was überwiegt: die Neugierde darüber, wie die Spielplätze bei den Nutzern ankommen oder die Sorge, was da wohl auch an kritischen Kommentaren kommen mag?
Niemand kennt unsere Spielplätze besser als wir selbst und fast immer haben auch wir selbst die gleichen Kritikpunkte wie die Eltern. Wir kennen doch die Situation und wissen, wo Verbesserungen dringlich sind. Meine Erfahrung mit Spielplatzpaten und anderen Bürgern ist daher durchweg positiv.
Ich freue mich, wenn den Eltern oder Anwohnern die Anlagen am Herzen liegen und sie uns Schäden, Missbrauch oder Verschmutzungen mitteilen. Das erleichtert uns doch die Arbeit enorm, wenn wir möglichst viele Leute vor Ort haben, die unsere „Augen“ und „Ohren“ sind und sich melden, wenn etwas nicht stimmt.
Also keine Angst vor Spielplatz-Bewertungen?
Nein. Es geht doch bei den Bewertungen gar nicht darum, die besten Spielplätze der Welt zu haben oder zu bekommen. Der Dialog mit den Nutzern der Anlagen ist wichtig, dass Anregungen an den richtigen Stellen ankommen und manchmal sogar berücksichtigt werden, dass Argumente ausgetauscht werden und dass Ärger ein Ventil an der passenden Stelle finden kann. Das ist doch Interaktion mit all den Vorteilen die sie haben kann, oder?
Das sehen wir genauso, ist aber überhaupt nicht selbstverständlich. Und deshalb freuen wir uns über so viel Engagement im Job, positiven Tatendrang, Zuversicht und Aufgeschlossenheit im Umgang mit Spielplatz-Nutzern.
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