Seit 2013 steht der Lozziwurm vor dem Carnegie Museum of Art – ein Kunstmuseum in der Nähe von Pittsburgh in den USA. Heute leider nur noch selten zu sehen, war die Spielplastik früher bekannt wie ein bunter Hund. Nun ist der Lozziwurm erfreulicherweise ganz bald auch wieder in Deutschland zu sehen und darf auch bespielt werden.

Die Funktionsweise des Lozziwurms ist genauso simpel wie faszinierend. Zusammengesetzt aus mindestens 19 geraden und gekrümmten Polyester-Röhren, die durch Metallringe miteinander verbunden sind, bildet die Plastik ein wurmähnliches Gebilde – daher auch der Name Lozziwurm. Kinder können nicht nur durch die Röhren hindurch laufen, sondern auch auf ihnen entlang klettern und die Schrägen hinabrutschen. Durch die runden Löcher in den Röhren gelangen sie hinein und hinaus, Verstecken spielen inklusive.

Ein Spielwurm mit langer Spielplatz-Geschichte

Eine Spielskulptur also, die nicht nur wunderschön anzuschauen ist, sondern auch durch seine vielfältigen Bewegungs- und Begegnungsmöglichkeiten absolut überzeugt. Kein Wunder also, dass der Lozziwurm schon auf eine über 40 jährige Geschichte zurückblicken kann. In der Schweiz wurde die Spielskulptur bereits 1972 vom Schweizer Maler und Plastiker Ivan Pestalozzi (geb. 1937) entwickelt und war innerhalb kürzester Zeit so beliebt, dass sie in vielen Schweizer Parks, Wohnsiedlungen und auch auf Spielplätzen installiert wurde. So wie zum Beispiel auf diesem Foto zu sehen, in einer Schweizer Wohnsiedlung der E. Gröhner AG, die einst den Bau des Lozziwurm Prototypen finanziell unterstützt haben.

Lozziwurm in der Göhner-Siedlung Adlikon Sonnhalde, Foto: courtesy Heidy Gantner

Ein Jammer, dass der Lozziwurm auf Spielplätzen heute so gut wie „ausgestorben“ ist. Eine gute Nachricht gibt es dennoch. Bis heute wird der Lozziwurm nämlich von der Schweizer Firma Knöpfel Kunststoffe AG produziert, wenn ihn jemand bestellt. Falls ihr Interesse habt, wisst ihr jetzt, wo ihr ihn findet.

Architektur für Kinder

Nachzulesen ist das alles übrigens auf der sehr interessanten Internetseite architekturfuerkinder.ch – ein beeindruckendes Online-Archiv zur Geschichte des Spielplatzes. Gabriela Burkhalter, Politologin und Raumplanerin aus Basel, betreibt diese Webseite als ein fortlaufendes Forschungsprojekt und dokumentiert darin, anhand historischer Fotos und Zeitungsausschnitte, wie sehr sich Spielplätze im Laufe der Zeit gewandelt und wie sich immer auch gesellschaftliche Vorstellungen von Erziehung und Kindheit, Stadtplanung und Architektur sowie künstlerische Einflüsse in Spielplätzen niedergeschlagen haben.

Ausstellung in Bonn: THE PLAYGROUND PROJECT

Lozziwurm 2013, Carnegie Museum of Art, Pittsburgh (Pennsylvania), Courtesy Carnegie Museum of Art

Genügend Stoff für die spannende Ausstellung THE PLAYGROUND PROJECT, die nach Pittsburgh, Moskau, Carlow (Irland), Zürich und Newcastle nun nach Deutschland kommt und vom 12. Juli bis 28. Oktober 2018 in der Bundeskunsthalle in Bonn zu sehen sein wird. Gabriela Burkhalter hat diese beeindruckende und erfolgreiche Wanderausstellung konzipiert. Eine Ausstellung, in der kleine und große Besucher nicht nur viel über Spielplätze erfahren, sondern auch ausdrücklich spielen, klettern, schaukeln, toben und selbst ausprobieren sollen. Ein kleiner Vorgeschmack fällig? Dann schaut euch dieses Video an und seht, wie der Lozziwurm die Besucher der THE PLAYGROUND PROJECT Ausstellung in Newcastle begeisterte.

Ein tolles Ausstellungserlebnis für die ganze Familie. Wenn ihr in der Nähe von Bonn seid, solltet ihr euch diesen Spaß auf keinen Fall entgehen lassen! Und wer schon da war, kann gerne seine Erfahrungen mit dem Lozziwurm auf Spielplatztreff.de teilen.