Die Sonne scheint. Endlich raus und sich mal wieder so richtig austoben. Ärgerlich nur, dass manche Spielplätze gar nicht frisch und frühlingshaft aussehen, sondern mit Graffiti beschmiert sind. Was lässt sich dagegen tun?! Die Kölner Anti Spray Aktion (KASA) kämpft täglich gegen Verunreinigungen und Farbschmierereien an städtischen Objekten. Wir haben mit Petra Kremerius, von der KASA Köln gesprochen, um mehr zu erfahren …
Frau Kremerius, was genau ist die KASA Köln und welches Ziel verfolgt sie?
Kremerius: Die KASA ist ein Zusammenschluss von 37 Institutionen in Köln. Die Stadt Köln ist KASA-Partner und stellt die Geschäftsstelle der KASA. Das wesentliche Ziel der Stadt Köln, als Mitglied der Kölner Anti Spray Aktion (KASA), besteht darin, Farbschmierereien auf allen städtischen Objekten in Köln zu reduzieren. Dazu zählen beispielsweise Bürogebäude, Schulen, Unterführungen und natürlich die städtischen Spielplätze.
Graffiti-Schmierereien schädigen die Umwelt und viele Menschen sehen in ihnen ein Signal der Verwahrlosung. Durch die Selbstverpflichtung zur zeitnahen Reinigung von Graffiti und der Strafanzeige eines jeden Graffitis möchte die KASA die Ausbreitung von Farbschmierereien in Köln stoppen und die Lebens- und Aufenthaltsqualität Kölns für die Bürgerinnen und Bürger erhöhen.
Was vor allem jungen Menschen oft nicht klar ist, diese Farbschmierereien auf fremdem Eigentum sind illegal.
Richtig. Vielen Jugendlichen sind das Ausmaß und die Konsequenzen der illegalen Graffiti tatsächlich nicht bekannt. Die zivilrechtlichen Ansprüche bestehen für einen Zeitraum von 30 Jahren und können sehr schnell zu einer hohen Summe werden. Für einen Quadratmeter Graffiti können zwischen 60 und 150 Euro bezahlt werden (je nach Untergrund und Beschaffenheit sowie der nötigen Reinigungsmethode des Objektes). Hinzu kommt, dass im Falle einer Verurteilung erhebliche Nachteile für den weiteren Lebenslauf befürchtet werden können.
Hilft Prävention, Graffitis zu reduzieren?
Prävention in Form von Jugendarbeit und zügige Reinigung der Objekte ist überall
ein Schwerpunkt in der Arbeit gegen illegale Farbschmierereien. Die Sensibilisierung
der Jugendlichen sollte ab ca. 12 Jahren erfolgen. Hier gilt es, den Jugendlichen Werte zu vermitteln und ihnen die Folgen der Farbschmierereien für ihre eigene Zukunft bewusst zu machen.
Wieviel kostet die Beseitigung von Graffiti auf Kölner Spielplätzen pro Jahr?
Die Reinigung der städtischen Objekte wird von der Abfallwirtschaftsbetriebe Köln (KWB) im Auftrag der Stadt Köln durchgeführt. Das Team der AWB-Mitarbeiter zur Entfernung von Graffiti besteht aus fünf Personen. Von März 2010 bis heute wurde für die Reinigung von Spielplätzen einen Betrag in Höhe von ca. 11.000 Euro gezahlt. Die Höhe variiert von Jahr zu Jahr. Die Anzahl der gereinigten Spielplätze ist variabel. Von März 2010 bis heute sind 18 Spielplätze gereinigt worden.
Mir ist aufgefallen, dass Schmierereien oft monatelang an Spielgeräten bleiben. Warum dauert die Reinigung so lange?
Der Stadt Köln ist sehr wichtig, dass Örtlichkeiten, an denen sich Kinder und Jugendliche aufhalten, in einem sauberen und intakten Zustand sind. Diese Orte sollen für die Kinder und Jugendlichen eine Vorbildfunktion erfüllen und deren eigenes Verhalten in Bezug auf Sauberkeit und Vandalismus positiv beeinflussen.
Durch die Vielzahl der Objekte ist die Kölner Anti Spray Aktion allerdings auf die Mithilfe aufmerksamer Bürger angewiesen. Hinweise bitte direkt an die KASA weitergeben, am besten mit Foto. Wir freuen uns über jede Unterstützung und setzen dann alle Hebel in Bewegung, um die Reinigung so schnell wie möglich zu veranlassen und zu koordinieren.
Könnte nicht das Grünflächenamt bei ihren regelmäßigen Sichtkontrollen der Spielplätze alle Graffiti-Schmierereien an Sie weiterleiten?
Das Grünflächenamt der Stadt Köln hat eine Fülle von Aufgaben. Zum Beispiel obliegt ihm die Verkehrssicherheit der Straßen (kein Zuwachsen von Radwegen oder Ampelanlagen, Lichtmasten oder Verkehrsschildern) und die Sicherheit in allen Grünanlagen, Parks u. ä. Es erfolgen Meldungen des Grünflächenamtes an die KASA und ihre Frage nehme ich gerne erneut zum Anlass, einen zuverlässigen und durchführbaren Meldeweg mit dem Grünflächenamt zu erörtern.
Wir haben die KASA ausprobiert und einen Kölner Spielplatz gemeldet…
So sah das Klettergerät auf dem Spielplatz Auerstraße in Köln vor der Reinigung durch die KASA Köln aus:
Und so schön sauber sah das Klettergerät nach der Reinigung durch die KASA Köln aus:
Doch nach nur wenigen Wochen ist das selbe Gerät wieder beschmiert … frustriert Sie das?
Es besteht aber keine andere Alternative zur zeitnahen Reinigung. Belassen wir die Farbschmierereien auf den Objekten, so wirken diese wie ein Magnet und ziehen weitere Graffiti nach sich.
Kremerius, KASA
Leider garantiert eine schnelle Reinigung nicht, dass die Objekte nicht erneut beschmiert werden. Wir haben sehr gute Erfahrungen mit der zügigen und wiederholten Reinigung an Spielplätzen und anderen städtischen Objekten gemacht. Ein Erfolg lässt sich leider nicht immer verzeichnen.
Es besteht aber keine andere Alternative zur zeitnahen Reinigung. Belassen wir die Farbschmierereien auf den Objekten, so wirken diese wie ein Magnet und ziehen weitere Graffiti nach sich. Es ist uns sehr wichtig mit der Reinigung ein deutliches Signal zu setzen, dass wir Farbschmiererein auf unseren Objekten nicht dulden und akzeptieren. Jedes von uns festgestellte wird bei der Polizei Köln angezeigt. So unterstützen wir die Polizei Köln bei deren Ermittlungen und können zum Beispiel auch Sprayerschwerpunkte ermitteln. Eine Strafanzeige sichert uns zudem unsere zivilrechtlichen Ansprüche, sollte ein Täter ermittelt werden können. Graffiti ist eine Straftat nach §§ 303, 304 Strafgesetzbuch.
Vielen Dank, Frau Kremerius, für diese interessanten Informationen und viel Erfolg weiterhin im Kampf gegen Graffiti!
Schaut euch mal auf Spielplätzen in eurer Nähe um. Wenn ihr Graffiti seht, fragt bei den Spielplatz-Verantwortlichen nach, was dagegen getan wird und schreibt eure Erfahrungen gerne in die Kommentare.
Besagter Spielplatz in der Auerstraße wurde letzte Woche erneut gereinigt und von Graffiti befreit. Hoffe, diesmal hält es länger vor!!
haha was wollt ihr schion gegen graffitgi tun xDD? Es gibt in deugtschland schätze ich mal 200000 sprüher und wir sind schon die 2 generation graffiti imn deutgschlande
hagt sich in den legtzten 10 jahren verdoppelt und es wird immer mehr bin auch für graffiti damit wird das stgadtbild gverschönert und so seh nicht nur ich das so also grafit wird niemals sterben und wird immer stärker und größer also ihr könnt garnichts mehr gtun !haha wie geiel x’DD
Hi Florian,
nicht, dass wir uns falsch verstehen: Gegen Graffiti-Sprüher ist prinzipiell gar nichts einzuwenden. Manche von euch beherrschen diese Kunst ja wirklich sehr gut und sprühen eindrucksvolle Bilder. Deshalb verstehe ich auch, wenn es viele Leute gibt, die gerne Graffitis sprühen. Und ich bin auch dafür, mehr öffentliche Flächen für’s Sprühen bereitzustellen. Blöd ist nur, wenn sich Sprüher eben illegale Flächen aussuchen, wie zum Beispiel Spielgeräte, und diese dann mit ihren Schriftzeichen besprühen. Und ich befürchte, dass Eltern und Kinder darüber sehr traurig sind, verstehen Sprüher erst, wenn sie selbst Eltern geworden sind. Dann ist es nur leider zu spät. Schade!
Viele Grüße, Bettina
Hallo
Ich frage mich manchmal wirklich, wie Leute Grafitti mit verwahrlosung in Kontakt bringen können. Jeder fängt irgendwo klein an mit dem Sprayen. Dass das dann noch nicht so gut aussieht hat nichts damit zu tun, dass eine Stadt verwahrlost. Und hat nicht vielleicht schon einmal iner von den ü. 40ern daran gedacht, dass graue Bürogebäude, die alle nebeneinanderstehen nicht vielleicht langweilig oder gar hässlich sind? Wieso wirft man Geld dafür raus, sie wieder von dem Bunten zu befreien und sie grau zu machen? Warum fördert man nicht einfach schönere Grafittis in Stadtteilen, wo der alltag sowieso größtenteils extrem (und ich meine extrem) langweilig ist weil man jden Tag im Büro sitzt und sich konzentrieren muss? Warum macht man die Aussicht darauf arbeiten zu gehen noch trüber, weil man immer einen Grauen Büroblock vor Augen hat als ein aufregender gestaltetes Gebäude? Ich verstehe einfach nicht, warum man sich neuen Dingen gegenüber noch nicht ein Mal heutzutage öffnen kann… Schließlich ist Grafitti auch irgendwo eine Kulturelle Geschichte und hat auch irgendwo etwas mit dem Kundtun der eigenen Meinung zu tun.
Für den Fall, dass sie auch die Kehrseite der MEdallie interessiert:
http://www.pasch-net.de/pas/cls/sch/jus/kul/arc/jkl/de3324445.htm
Mit freundlichen Grüßen
Hallo Peace,
danke für Ihren Kommentar. Im Grunde passt darauf die gleiche Antwort, wie ich sie bereits Florian geschrieben habe, der hier auch schon vor Ihnen kommentiert hatte…
Ich habe aber Ihre Frage direkt an die User auf unserer Spielplatztreff-Facebook-Seite weitergeleitet, um noch mal weitere Argumente zu sammeln, darauf gibt es bereits Reaktionen. Vielleicht haben Sie Lust, sich die Kommentare dort mal durchzulesen und die Diskussion dort weiterzuführen? http://www.facebook.com/spielplatztreff
Viele Grüße, Bettina von Spielplatztreff.de
Ich hätte nicht gedacht, dass allein für die Graffitientfernung auf 18 Spielplätzen in Köln 11.000 Euro ausgegeben wurden. Ich kann nicht verstehen, wieso man Kinderspielplätze mit Graffitis besprayen muss. Meinem Nachbarn wurde auch auf die Hauswand gesprayt und ich hoffe seither, dass mein Haus verschont bleibt.
Graffiti ist so eine lästige Sache. Die Graffitientfernung benötigt so viel Zeit und Mühe. Wir brauchen mehr Aktionen wie diese meiner Meinung nach.
Mein Bruder sucht seit einiger Zeit nach Tipps, um Graffiti zu entfernen. Gut, dass ich den Beitrag hier gefunden habe. Die Informationen sind wirklich hilfreich und interessant.