Die Wissenschaft bestätigt: Natur wirkt sich positiv auf die Entwicklung unserer Kinder aus. Der Biologe und Ökopsychologe Prof. Dr. Norbert Jung hat die unschlagbaren Vorteile des Lernens in der Natur für euch zusammengefasst.


Prof. Dr. Norbert Jung

Prof. em. Dr. Norbert Jung ist Biologe und Ökopsychologe und lehrt auch im Ruhestand noch zum Thema Naturerfahrung und Umweltengagement an der Hochschule für Nachhaltige Entwicklung Eberswalde.


1) Natur stärkt das Gehirn

In der Natur werden viele Bereiche des Gehirns parallel aktiviert und die Natur liefert durch die enorm vielen Erfahrungsmöglichkeiten differenzierte Denkmuster, z. B. was Wachstum, Vielfalt, Zusammenhang, Unterschied und Ähnlichkeit, Komplexität etc. betrifft.

2) Natur fördert soziale Fähigkeiten

Kinder entwickeln soziale Kompetenzen, indem sie mit anderen in der Natur kreative Spiele erfinden und gemeinsam umsetzen.

3) Natur verbessert die Sprachentwicklung

    Kinder sind stark emotional eingebunden und kommunizieren mit anderen begeistert über ihre Erlebnisse und selbst erdachten Spiele in der Natur, was ihr Sprachvermögen stärkt.


    Junge sitzt in einer Brombeerhöhle

    PODCAST: Naturerfahrungsräume: Stadtkinder spielen in der Wildnis
    Von Geister- und Gruselhäusern über die Brennnessel-Mutprobe bis hin zum Brombeerhöhlen-Ausflug… bei unserem Besuch in der „Wildnis für Kinder“ in Bochum war jede Menge los. Hört mal rein!


    4) Natur erhöht die Ausdauer

    Beim Spielen in der Natur bleiben Kinder länger motiviert und fokussiert, da sie an ihren eigenen Projekten „arbeiten“.

    5) Natur steigert die Konzentration

    In der Natur sind Kinder mit allen Sinnen auf das Lösen ihrer Aufgaben konzentriert (z. B. eine Hütte aus Ästen und Laub zu bauen oder einen Stock zu schnitzen) , was ihre Ausdauer und Konzentration verbessert und somit auch ihre schulischen Lernleistungen.

    6) Natur stärkt die Gesundheit

    Der Aufenthalt in der Natur fördert Kreislauf, Geschicklichkeit, Beweglichkeit und sogar das Immunsystem. Denn Pflanzen stoßen (Abwehr)-Stoffe aus, die unser Immunsystem wachrütteln und dadurch unsere körpereigenen Abwehrkräfte aktivieren.

    7) Natur fördert emotionale Bindungen

    Kinder lernen in der Natur behutsam mit Lebewesen umzugehen, entwickeln Mitgefühl und Wertschätzung für Tiere und Pflanzen.

    8) Natur stärkt die Seele

    Naturerfahrungen sind eine Quelle der Selbsterkenntnis und psychischen Stabilität. Sie bieten einen festen, unveränderlichen Rahmen, der hilft, sich selbst zu erfahren und innerlich zu festigen. In der Natur spürt man die Realität des Lebens: vom festen Boden unter den Füßen bis zur beruhigenden Präsenz von Bäumen und Gras.


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      Viele von diesen Lernprozessen laufen emotional und unbewusst ab, sagt Biologe und Ökopsychologe Prof. Dr. Norbert Jung, auch weil sie Spaß machen und nicht als Lernen empfunden werden. Umso besser 🙂 Wie wär’s mit nem Ausflug zu einem schönen Waldspielplatz!?