Der Spielplatz in deiner Nähe ist langweilig und trostlos? Das muss nicht so bleiben. Werde Spielplatzpatin oder -pate und bringe den ersten Stein ins Rollen. Was Spielplatzpaten machen und wie man eine Spielplatz-Patenschaft übernimmt, erfährst du hier.

Welche Aufgaben haben Spielplatzpaten?

Sehr vielfältige. Einer der wichtigsten Job: Spielplatzpaten sind Ansprechpartner vor Ort. Das heißt, Spielplatzbesucher können sich direkt an die Paten wenden, wenn sie Fragen, Ideen, Wünsche oder Probleme haben.

Gleichzeitig fungieren Spielplatzpaten als Bindeglied zwischen den Spielplatz-Besuchern und den Spielplatzverantwortlichen bei der Stadt oder Gemeinde. Durch den direkten Draht zu den Spielplatzpaten kriegen die Verantwortlichen sehr viel mehr über die Stimmungen, Wünsche, Meinungen der Spielplatznutzer mit, können schneller auf Probleme reagieren und das Angebot im Idealfall verbessern.

Dadurch, dass Spielplatzpaten häufiger vor Ort sind, kennen sie ihren Spielplatz sehr gut und es fällt ihnen eher als anderen auf, wenn ihr Platz übermäßig verdreckt ist, wenn es immer wieder Ärger mit bestimmten Besuchergruppen gibt (z.B. durch Lärmbelästigung), wenn akute Gefahr droht (z.B. durch Scherben) oder Spielgeräte defekt sind. So können die Verantwortlichen zeitnah informiert und Abhilfe geschaffen werden.

RechtspfeilFür die Verkehrssicherungspflicht und die Instandhaltung der Spielplätze sind Spielplatzpaten nicht zuständig. Beides liegt in der Verantwortung der Spieplatzbetreiber, also der Städte und Kommunen. Gleiches gilt für die Müllbeseitigung und die Grünanlagenpflege. Wobei manche Paten sicherlich schon die ein oder andere Spielplatz-Putzaktion organisiert haben.

Was können Spielplatzpaten bewegen?

Eine ganze Menge! Je nach vorhandener Zeit und Motivation können sich Spielplatzpaten so richtig ins Zeug legen und mit ihrem Engagement eine ganze Menge Steine ins Rollen bringen. Zum Beispiel Spielaktionen, Spielplatzfeste oder Spielmobileinsätze organisieren, Gelder für Spielplatz-Verschönerungen sammeln, gemeinsame Putzaktionen mit Kindern und Antwohnern durchführen oder direkt selbst Verschönerungsaktionen organisieren.

Die Spielplatzpatinnen Ruth und Doro haben es geschafft, ihren Spielplatz aufzupeppen. Foto: privat

Der positive Effekt: Gemeinsame Aktionen haben immer etwas Verbindendes. Menschen treffen sich, kommen miteinander ins Gespräch, entwickeln zusammen Ideen. Das schafft Vertrauen und Verständnis füreinander und erhöht im Idealfall das Interesse aller Spielplatzbesucher.

Uns ist bewusst, dass wir als Stadt gerade in Zeiten knapper Kassen sehr davon profitieren, wenn sich Menschen oder Vereinen für Spielplätze engagieren.

Auch die Spielplatzverantwortlichen sind happy, wenn sich Spielplatzpaten aktiv für die Verbesserung von Spielplätzen einsetzen, so wie Mark-Bochnig-Mathieu, der sich beim Kinder- und Jugendbüro der Stadt Moers um die Spielplatzpaten kümmert: „Uns ist bewusst, dass wir als Stadt gerade in Zeiten knapper Kassen sehr davon profitieren, wenn sich Menschen in Initiativen oder Vereinen für Spielplätze engagieren und zum Beispiel Spendengelder sammeln oder Arbeitseinsätze initiieren. Das wissen wir sehr zu schätzen.“

Wer kann Spielplatzpate werden?

Prinzipiell kann jede Einzelperson Spielplatzpate werden. Aber auch soziale Einrichtungen, wie Kindergärten, oder Verbände, Initiativen, Vereine und Unternehmen dürfen die Patenschaft für einen Spielplatz übernehmen.

In Bischofsheim sind auch die Kleinsten motiviert, ihren Klinker-Spielplatz selbst zu verschönern Fotos: Förderverein Spielplätze Bischofsheim e.V.

Eine gute Idee ist es, sich mit anderen Eltern oder Anwohnern des Spielplatzes zusammentun und sich gemeinsam um einen Spielplatz zu kümmern. Vielleicht lässt sich gemeinsam sogar eine Initiative oder ein Verein gründen, um das Ehrenamt auf viele Schultern zu verteilen und mehr Schlagkraft zu entwickeln? So könnten sich vielleicht auch Menschen mit wenig Zeit einbringen. Außerdem macht es mehr Spaß, gemeinsam Ideen für Spielaktionen oder Nachbarschaftsfeste zu spinnen oder sogar zu überlegen, wie sich euer Spielplatz aufpeppen lässt.

Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein?

Spielplatzpaten sollten grundsätzlich eine große Portion Offenheit und Freude am Austausch mit anderen Menschen mitbringen. Gespräche führen, Verständnis für andere zeigen, freundlich und konstruktiv agieren, bildet Vertrauen und ist die Basis einer guten Zusammenarbeit zwischen allen Beteiligten.

Natürlich sollten Spielplatzpaten auch etwas Zeit mitbringen, damit sie regelmäßig auf dem Spielplatz vorbeischauen und bei Bedarf schnell Kontakt zu den Spielplatzverantwortlichen aufnehmen können. Da ist es praktisch, in der Nähe des Spielplatzes zu wohnen.

Die Tugend der Geduld ist in diesem Falle auch sehr wichtig. Denn wenn die Mühlen der Verwaltung mal wieder langsam malen, heißt es: dran bleiben und nicht aufgeben. Spielplatzpaten können Vieles erreichen, wenn sie gemeinsam mit ihrer Stadt oder Gemeinde an einem Strang ziehen.

Wie kannst du Spielplatzpate werden?

Wenn du Interesse hast, dich für deinen Spielplatz einzusetzen, frage am besten bei deiner Stadt oder Gemeinde nach. Dort erfährst du, an wen du dich wenden kannst. Viele Städte und Gemeinden werben inzwischen aktiv für das Konzept der Spielplatzpatenschaften und sind immer auf der Suche nach engagierten Menschen. Sie werden sich über dein Angebot sicher freuen.

Auch der ABA Fachverband e.V. kann weiterhelfen. Deutschlandweit die einzige Organisation, die Spielplatzpaten über die Kommunen-Grenzen hinaus koordiniert. Es werden regelmäßig Fortbildungen und Veranstaltungen organisiert, die den interkommunalen Austausch fördern und ehrenamtliche Paten sowie hauptberufliche Organisatoren an einen Tisch bringen.


RechtspfeilEngagierst du dich für deinen Spielplatz und möchtest deine Erfahrungen mit anderen teilen? Dann fülle unser Spielplatzpaten-Formular aus und wir stellen dein Engagement gerne in unserem Blog vor.


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