Leider kommt bei den meisten Leuten die Sicherheit -insbesondere für Kinder- faktisch erst an zweiter Stelle. An erster muß alles bunt sein, toll und lustig sein und Spaß machen. Eben diese Frage nach Sicherheit hat meine Bekannten veranlaßt, mich zum Besuch des Hopplahopp aufzufordern. Kurzum Tochter geschnappt und ab. Dass Kinder hier Spaß haben, versteht sich anhand der Fotos bereits von selbst - wenn auch der Zustand der Gerätschaften auf den Fotos nicht herauskommt. Positiv angemerkt: Bedienung ist freundlich und das große Klettergerüst ist ne Wucht. Negativ: 1. Kein Betreuungs- und Beobachtungspersonal an oder in den Geräten, keiner entsprechend zur Hilfeleistung qualifiziert, auch keine Kameras vorhanden. 2. Die Räumliche Trennung der Geräte ist mehr als unüberlegt. TT-Platten (die Ecken lassen grüßen) befinden sich im direkten Durchgang umhertollender Kinder, Eckige Gebläseabdeckungen mit 380 V sind ebenso frei zugänglich im Durchtob-Bereich, Kabel hängen teils mittendrin von der Decke mit frei zugänglicher Dose. 3. Die Geräte sind ringsherum nicht gesichert (z.B. der Wal) Kinder toben, die Kleinen machens den großen nach und schlagen tatsächlich nach nem Salto von dem etwa 70 cm hohen Luftkissen gleich daneben auf den harten Beton. 4. Kein Einblick in die fern gelegenen Geräte, der Weg zur Hilfeleistung ist zu lang. 5. An einigen geräten fehlen ganze Bodenverankerungen, die begrenzung (z.B. bei den Scootern) ist lose. An anderen Geräten sind Bodenverankerungen mit offenen Gewindestangen nach oben ungesichert und freuen sich über jeden, der drauf fällt. 6. Der gesamte Tobe-Bereich wird auch von schnell fahrenden Dreirädern und Tret-Scootern durchfahren. Teilweise werden diese direkt neben den Sprungkissen abgestellt, so daß oben drauf tobende Kinder schon fast hinein schlagen müssen (nur Glück, wenn es nicht passiert). Auf den Hinweis dazu kommen Aussagen wie Ooch - da is´ noch nie was passiert. 7. Der Zustand der geräte läßt manchmal zu wünschen übrig. 8. Die vertikalen, riesigen Stahlträger sind im unteren bereich nicht abgepolstert. 9. Im Sitzbereich für Kindergeburtstage sind doppelhakige Kleiderhaken in Augenhöhe (wohlgemerkt der Kinder (!)) 10. Defekte 220V - Steckdosen im Sitzbereich am Fußboden mit Gewebeband (Panzer-Band) abgeklebt, Verlängerungsschnüre hängen offen umher. 11. Im Eingangsbereich hängt eine nahezu ungesicherte und vom oberen Eßbereich frei zugängliche Lagerungsplattform zwischen zwei Zugangsbereichen - direkt über den Köpfen sich dort befindlicher Besucher 12. Der Wickelraum ist dreckig, die Reinigungsutensilien stehen dort herum, frei zugängliche Gerätereste oder Bruchstücke ebenso. 13. Der Erste-Hilfe-Kasten im Wickelraum (der einzige) ist bis auf 2 Wundauflagen leer (!) Soviel erstmal als Anmerkung. Dass das Teil ne Zulassung hat, ist schleierhaft. Erst in den vergangenen Jahren gab es tragische Unglücke in einer Hannoverschen Indoor-Arena - und deren Gefhrenbeurteilung war nicht nur besser, sondern hatte wenigstens Konzept. So schön, wie es auch für Kinder ist, es gibt Dinge, die kann man mit ein ganz bisschen mehr Nachdenken ausräumen. Und bei den in meiner unmittelbaren Umgebung sich ereigneten kleineren Unfällen war die Belegschaft bereits mehr als überfordert. Fazit nett, solange nichts passiert. Die Chance, dass allerdings etwas (Vermeidbares) passiert, dürfte nirgendwo größer sein als hier. Ob man es dennoch wahrnimmt, bleibt natürlich jedem selbst überlassen, nur dann nicht später heulen oder sich über Rettungskräfte aufregen, die so etwas sagen, wie selbst schuld....